Alma Siedhoff-Buscher, Schiffbauspiel, 1923, Bauhaus, Weimar. Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (A. Laurenzo)
17.01.2019

Das Bauhaus und München

Reflex Bauhaus. 40 objects – 5 conversations
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24. Januar 2019 · von Dr. Josef Straßer

470 Kilometer

Die bayerische Landeshauptstadt München mit dem legendären Bauhaus in Verbindung bringen zu wollen, dürfte eigentlich kaum einem Menschen in den Sinn kommen, wurde doch das Bauhaus 1919 im knapp 400 Kilometer entfernten thüringischen Weimar gegründet; 1925 erfolgte aus politischen Gründen der Umzug nach Dessau in den Freistaat Anhalt – von München aus gesehen
weitere 70 Kilometer Richtung Norden – und 1932 schließlich in das noch fernere Berlin, wo es 1933 auf Druck der Nationalsozialisten aufgelöst wurde.

Verbindungen

Die Neue Sammlung und das Bauhaus

Doch gab es mehr konkrete Verbindungen als man zunächst vermuten möchte. Abgesehen davon, dass Walter Gropius, der Gründungsdirektor des Bauhauses, 1903 an der Technischen Universität München sein Architekturstudium begann, war München neben Weimar Geschäftssitz des Bauhausverlages, der 1925 von dem Verlag Albert Langen, ebenfalls in München ansässig, fortgeführt wurde. Und natürlich Die Neue Sammlung selbst, die als eines der ersten Museen Arbeiten des Bauhauses in größerem Umfang direkt in Dessau erwerben konnte.

Marcel Breuer, Armlehnstuhl ti 1a, 1923/24, Bauhaus Weimar. Erworben mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung. Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (A. Laurenzo)
Marcel Breuer, Armlehnstuhl ti 1a, 1923/24, Bauhaus Weimar. Erworben mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung. Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (A. Laurenzo)

Das Bauhaus und Design

Christian Dell (1893–1974) Doppelpultleuchte Nr. 6580/Double desk lamp No. 6580, 1934, Metall, z. T. schwarz lackiert/Metal, partly black lacquered, 63×96 cm, Hersteller/Producer: Gebr. Kaiser & Co, Neheim-Hüsten, Ankauf/Purchase, 2005, Inv.-Nr. 134/2005, Foto: Die Neue Sammlung (A.Laurenzo)
Christian Dell
Herbert Bayer (1900–1985), László Moholy-Nagy (1895–1946) Buch/Book: Staatliches Bauhaus in Weimar 1919–1923, Hrsg./Ed.: Staatliches Bauhaus, Weimar und Karl Nierendorf, Köln Bauhaus-Verlag: Weimar/München 1923, Halbleineneinband, Buchdruck/Half-linen binding, letterpress, 25,5×25 cm, Erworben für die Bibliothek/Aquired for the library, 1926, Inv.-Nr. 47/73, Foto: Die Neue Sammlung (A.Laurenzo), © VG-Bild, Bonn 2019
Herbert Bayer und László Moholy-Nagy
Otto Lindig (1895–1966) Teekanne/Teapot, 1924 Steinzeug, gedreht, aus zwei Teilen zusammengesetzt, mattschwarze Glasur/ Earthenware, turned, composed of two parts, matt black glaze, 14,5×28,1 cm Ritzsignatur/Incised signature: OL (ligiert/ligated), Hersteller/Producer: Bauhaus Weimar, Keramische Werkstatt Dornburg, Ankauf in der Ausstellung „Neues Deutsches Kunsthandwerk“, Nürnberg/ Acquired at the exhibition „Neues Deutsches Kunsthandwerk“, Nuremberg, 1925, Inv.-Nr. 42/25, Foto: Die Neue Sammlung (A.Laurenzo) © Maria Hokema, Schwäbisch- Gmünd
Otto Lindig
Marcel Breuer, Armlehnstuhl ti 1a, 1923/24, Bauhaus Weimar. Erworben mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung. Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (A. Laurenzo)
Marcel Breuer
Josef Hartwig (1880–1955), Joost Schmidt (1893–1948) Schachspiel, Modell XVI/Chess set, model XVI, 1923/24, Birnenholz, naturfarben und schwarz gebeizt; Karton, mit Papier überzogen, bedrucktes Papieretikett/Pear wood, natural and stained black; cardboard covered with paper, printed paper label Figuren/Pieces: 2×2×2 cm – 4,8×2,8×2,8 cm, Schachtel/Box: 5×12,5×12,5 cm Spielbrett/Chessboard: 43×42,5 cm, Hersteller/Producer: Bauhaus Weimar, Provenienz/Provenance: Michael Hennig, Berlin Ankauf mit Unterstützung der/Acquisition with the support of the Ernst von Siemens Kunststiftung, 2018, Inv.-Nr. 301/2018, Foto: Die Neue Sammlung (A.Laurenzo) © VG-Bild, Bonn 2019
Josef Hartwig und Joost Schmidt
Alma Siedhoff-Buscher, Schiffbauspiel, 1923, Bauhaus, Weimar. Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (A. Laurenzo)
Alma Siedhoff-Buscher

Auf der Suche nach einer neuen Heimat

Das Bauhaus in München - was wäre das wohl für eine Geschichte geworden?

Außerdem bemühte sich München – neben einigen anderen Städten – darum, dem Bauhaus im Jahr 1925 eine neue Heimat zu bieten, um das Weiterführen der in Weimar begonnenen Arbeit zu ermöglichen.

In einem Brief vom 10. Februar 1925 schreibt László Moholy-Nagy, der Assistent des Bauhaus-Direktors Walter Gropius, an Ludwig Grote, der die Verhandlungen seitens der Stadt Dessau führte, dass dieser zusammen mit dem Dessauer Bürgermeister möglichst bald nach Weimar kommen möchte, da "wir auch inzwischen von Crefeld und München Angebote bekommen haben". Das Bauhaus in München - was wäre das wohl für eine Geschichte geworden?

Weitere Artikel

Otto Künzli, necklace “Millenium“, 1999–2000, iron, gold, steel, lead, l. 200 cm, Die Neue Sammlung – Permanent loan from Danner Foundation, Munich, Photo: Die Neue Sammlung (Alexander Laurenzo)
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