Neue "Dritte Orte" in München
Förderprogramm „Dritte Orte“ der Beisheim Stiftung: Gemeinsamer Weg und Evaluation
Die Beisheim Stiftung hat das Förderprogramm „Dritte Orte“ als Pilotprojekt in München gestartet. Seit Sommer 2024 bzw. Januar 2025 unterstützt sie drei Kultureinrichtungen in München unterschiedlicher Sparten bei ihrer Transformation zu „Dritten Orten“: die Schauburg – Theater für junges Publikum, das Haus der Kunst und die Bayerische Staatsoper. Auch die Pinakothek der Moderne macht sich auf den Weg zu einem Dritten Ort und steht dazu mit der Beisheim Stiftung und den von ihr geförderten Kultureinrichtungen im Austausch.
Ein sogenannter „Dritter Ort“ ist ein sozialer Treffpunkt außerhalb von Zuhause (erster Ort) und Arbeitsplatz (zweiter Ort), an dem Menschen freiwillig und informell zusammenkommen. Ziel solcher Orte ist es, den sozialen Zusammenhalt zu stärken, den Austausch zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zu fördern und Teilhabe sowie Gemeinschaft im Alltag erlebbar zu machen. Als Dritte Orte können Bibliotheken, Kulturzentren, Bürgerhäuser, Sportstätten, Gemeinschaftsgärten, Cafés oder Biergärten fungieren.
Die Beisheim Stiftung hat dieses Förderprogramm initiiert, um Herausforderungen wie Einsamkeit und Polarisierung der Gesellschaft durch Schaffung von Begegnungsorten entgegenzuwirken. Kultur- einrichtungen sind aus Sicht der Beisheim Stiftung besonders als Dritte Orte geeignet, weil sie allen Menschen offenstehen, meist zentral gelegen und gut erreichbar sind sowie oft über viel Fläche verfügen, in denen Begegnung, Austausch und Gemeinschaft entstehen kann.
Die Förderungen der Beisheim Stiftung für die Dritten Orte sind vorerst jeweils auf drei Jahre angelegt und bestehen aus finanzieller Unterstützung, u. a. für Personalstellen wie Community Builder, sowie fachlicher Begleitung. Die Stiftung organisiert gemeinsame Lern- und Arbeitstreffen, Netzwerk- veranstaltungen und Inspirationsreisen und lässt das Projekt extern evaluieren.
Syspons, ein Beratungsunternehmen für gesellschaftliche Innovation, wurde von der Beisheim Stiftung beauftragt, das Förderprogramm evaluierend zu begleiten und hat mit den Häusern jeweils sogenannte Wirkungsmodelle entwickelt. Denn, so die Annahme der Beteiligten, Dritte Orte schaffen Mehrwert im Leben der Menschen und führen zu messbaren Wirkungen im jeweiligen Sozialraum. Die Ergebnisse sollen Anregung für weitere Kultureinrichtungen sein.
„Wer Dritte Orte schaffen will, betritt Neuland – gerade in traditionellen Kulturbetrieben. Wir unterstützen diesen Weg ganz bewusst: mit Raum zum Experimentieren, mit Zeit zum Lernen und mit Vertrauen in die Kraft kultureller Orte, gesellschaftliche Veränderungen mitzugestalten. Denn wenn sich mehr Menschen in ‚ihren‘ öffentlichen Einrichtungen wiederfinden, entsteht Nähe, wo sonst Distanz herrscht, und die Häuser werden zu lebendigen Orten der gesamten Gesellschaft,“ so Max Wagner, Geschäftsführer der Beisheim Stiftung.