Über die Ausstellung
Hans Hofmann (1880–1966) ist einer der einflussreichsten Maler an der Schnittstelle zwischen Figuration und Abstraktion. Er gehört außerdem zu den wichtigsten Vermittlern von Fauvismus und Expressionismus in den USA. Geographisch wie kulturell hat das Wirken des in Weißenburg in Franken geborenen Künstlers einen bemerkenswerten Radius: Von 1903 bis 1914 stand er in Paris in Austausch mit den Künstlern der Avantgarde, insbesondere Robert und Sonia Delaunay. Während des 1. Weltkriegs zur Rückkehr gezwungen, betrieb er von 1915 bis 1934 in München eine in der westlichen Welt zunehmend erfolgreiche Malschule, bis er schließlich ab 1930 seine künstlerische und pädagogische Tätigkeit in den USA fortsetzte. Als Vermittler zwischen den Kontinenten machte er dort eine ganze Künstlergeneration, darunter Jackson Pollock, Robert Motherwell, Lee Krasner und Helen Frankenthaler mit den Errungenschaften der Moderne von Wassily Kandinsky bis Henri Matisse vertraut. Hofmann hat mit dem von ihm definierten „push and pull of color“ die unmittelbaren Wirkweisen von Farbe und Form im Bild untersucht und mit seinen Experimenten, Beobachtungen und Definitionen einen wesentlichen Beitrag zur Herausbildung des amerikanischen Abstrakten Expressionismus geleistet.
Dank der großzügigen Förderung der Michael und Eleonore Stiftung und der fruchtbaren Kooperation mit dem Renate, Hans und Maria Hofmann Trust in New York konnten jüngst fünf Werke des Künstlers aus den Jahren von 1944 bis 1966 erworben werden. Die Auswahl macht deutlich, dass Hofmann ebenso systematisch wie erfrischend die widerstreitenden Kräfte von Methode und Zufall, historische Errungenschaften und experimentelle Erkundung des Unbekannten zu nutzen wusste.
In der Gegenüberstellung der fünf neu erworbenen Werke von Hans Hofmann mit einem Landschaftsbild des französischen Expressionisten Henri Manguin (1874–1949) und einer plastischen Wandarbeit des Amerikaners John Chamberlain (1927–2011) zeigt sich die Brücke, die Hofmann mit seiner Kunst und seinem Wirken von der Moderne bis hin zur Nachfolgegeneration gebaut hat.
Kuratorin: Dr. Corinna Thierolf
Weitere Informationen zur Ausstellung auf der Website der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
Online-Eröffnung am 15.10.2020
Online-Eröffnung und Verabschiedung von Dr. Corinna Thierolf, Sammlungsleiterin für Kunst ab 1945, aus den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
Es sprechen:
BERNHARD MAAZ | Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
THOMAS KURTH | Vorstandsvorsitzender der Michael & Eleonore Stoffel Stiftung
CORINNA THIEROLF | Vortrag „Space is made“. Zur Entstehung von Orten der Kunst
DOROTHEE WAHL | Vorstandsvorsitzende von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne
CHRISTIAN VON SYDOW | Vorstandsvorsitzender der International Patrons of the Pinakothek
Sammlung+
Unter dem Titel Sammlung+ präsentieren die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Pinakothek der Moderne das Format von Studioausstellungen im Kontext der Sammlung: Präsentationen von Neuerwerbungen, Leihgaben und Künstler*innenräume zeigen die intensive Sammlungs- und Forschungsarbeit, die fachlich fundierte Auseinandersetzung und die Aktualität der Sammlungen.
Besuch planen
Heute noch bis 18.00 Uhr geöffnet
Täglich 10.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag 10.00 - 20.00 Uhr
Montags geschlossen
Barer Straße 40
80333 München
Sonntag Eintritt 1€
Dienstag bis Samstag regulär 10€
ermäßigt 7€
Sonntag regulär 1€
Tagesticket (Alte Pinakothek, Pinakothek der Moderne, Museum Brandhorst, Sammlung Schack) 10€