
Über die Ausstellung
„Ich glaube, mir ist bewusst geworden, dass Zeichnen etwas sehr Intimes ist. Ich kann gut damit leben, die Arbeit auszustellen, aber ich möchte wirklich nicht für andere zeichnen. […] Aber um ehrlich zu sein, ich zeichne ausschließlich für mich selbst.“ (Tony Cragg)
Tony Cragg zählt zu den innovativsten und wandlungsfähigsten Bildhauern der internationalen Gegenwartskunst. Weniger bekannt ist, dass er mit dem Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit in den 1970er-Jahren ein umfangreiches zeichnerisches Werk geschaffen hat, in dem er „Skulptur denkt“. Der über Jahrzehnte gewachsene zeichnerische Werkblock, der vielfach mit ungewöhnlichen Motiven überrascht, ist für ihn eine Inspirationsquelle erster Ordnung und erlaubt es uns, einen tiefen Einblick in sein bildhauerisches Denken zu gewinnen.

Tony Cragg zählt zu den innovativsten und wandlungsfähigsten Bildhauern der internationalen Gegenwartskunst. Weniger bekannt ist, dass er mit dem Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit in den 1970er-Jahren ein umfangreiches zeichnerisches Werk geschaffen hat, in dem er „Skulptur denkt“. Der über Jahrzehnte gewachsene zeichnerische Werkblock, der vielfach mit ungewöhnlichen Motiven überrascht, ist für ihn eine Inspirationsquelle erster Ordnung und erlaubt es uns, einen tiefen Einblick in sein bildhauerisches Denken zu gewinnen.
Mit der Ausstellung CRAGG stellt sich die Staatliche Graphische Sammlung München zum wiederholten Mal kritisch die Frage nach der Bedeutung der Zeichenkunst im 21. Jahrhundert als Impulsgeberin innerhalb der bildenden Künste und befragt ihre Rolle als existenzielle Ausdrucksform des menschlichen Intellekts und seiner Schöpfungskraft. Im konkreten Fall ist es für das Werk von Tony Cragg gelungen, ungeahnte Erkenntnisse zu gewinnen, die das Verständnis für sein künstlerisches Œuvres durch die Zusammenschau von Zeichnung und Skulptur weiten. Denn bei keinem anderen zeitgenössischen Künstler verquicken sich die beiden künstlerischen Medien wie bei ihm.

Es ist ein Glücksfall für die Ausstellung, dass der Künstler dem Kurator eine Carte blanche gegeben hat, aus dem Vollen des umfangreichen Werkbestands schöpfen zu können und das plastische Werk sowohl medien- als auch zeitübergreifend neu zu denken: Zeichnung und Druckgraphik sowie Photographie und Skulptur werden in nie dagewesener Form in den Ausstellungsräumen der Staatlichen Graphischen Sammlung in der Pinakothek der Moderne in ihrem Zusammenspiel Synergien bilden und die Allianz von Skulptur und Zeichenkunst beispielhaft vor Augen führen.
In der Ausstellung wird exemplarisch die Vernetzung von Zeichnung und Skulptur im Werk von Tony Cragg vorgestellt, immer auch mit Blick auf den Erfahrungsschatz seiner Erinnerungen und seinen Wissensdurst, beides wesentliche Triebfedern für seine unermüdliche Schöpfungskraft. Diese Gedanken spiegeln die Quintessenz der kuratorischen Idee wieder, der Tony Cragg großzügig freien Raum gegeben hat.

Entgegen seinem Bonmot „Ich möchte wirklich nicht für andere zeichnen“ erweist Cragg der Staatlichen Graphischen Sammlung als eines der traditionsreichsten deutschen Museen für die Kunst auf Papier die Ehre, eigens für die Ausstellung eine Suite von 40 Zeichnungen aus seiner fortlaufenden Serie der „Natural Studies“ im Winter 2022 geschaffen zu haben, die hiermit unter dem Titel „STICKS, STIGMA, STONES AND STAMEN – The Munich Sketchbook“ als begleitender Ausstellungskatalog vorliegen. Das erfüllt uns mit Dankbarkeit. Selten war eine Zusammenarbeit so inspirierend wie mit Tony Cragg – wir betrachten es als ein Geschenk.