25.11.2022 - 12.03.2023

MAX BECKMANN

DEPARTURE

Über die Ausstellung

Sammlung Moderne Kunst | Saal 21-26

Aufbruch und Reise als existentielle Grunderfahrungen stehen erstmals im Mittelpunkt einer Max Beckmann gewidmeten Ausstellung. Sein Leben war geprägt durch tragische Erfahrungen von Krieg und Entwurzelung, von Transit und Exil, aber auch von mondänen Urlaubsreisen, von Freiheitsdrang und Reisesehnsucht - inspiriert durch Lektüre und Mythos. Seinem ersten Triptychon verlieh Beckmann den vieldeutigen Titel DEPARTURE, der namensgebend für diese groß angelegte monografische Sonderausstellung ist.

Etwa 70 Leihgaben aus bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen in Europa und den USA, unter anderem die Triptychen Departure (Museum of Modern Art, New York) und Argonauten (National Gallery of Art, Washington D.C.), darüber hinaus Meisterwerke aus dem Saint Louis Art Museum sowie u.a. dem Städel Museum, Frankfurt am Main, der Hamburger Kunsthalle, dem Von der Heydt-Museum Wuppertal oder dem Museum der bildenden Künste Leipzig, zeigen die enorme Bandbreite der Bildmotive und -ideen des Reisens und ergänzen den größten europäischen Gemäldebestand Beckmanns, der sich in der Sammlung Moderne Kunst befindet.

MAX BECKMANN Departure, 1932-35
Museum of Modern Art, New York
© 2022. Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence

Mithilfe der 2015 erfolgten Schenkung der Familiennachlässe des Malers an das Max Beckmann Archiv der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen können erstmals auch zahlreiche unbekannte Materialien und Dokumente wie Fotoalben, Einreisepapiere, Ansichtskarten und Filme präsentiert werden. Sie ermöglichen einen neuen und aktuellen Blick auf den prominenten Künstler und die Privatperson Max Beckmann und damit eine in dieser Zusammenschau nur in München realisierbare Ausstellung.

Befreiung und Lust, Sehnsucht und Melancholie, Sorge und Angst: Diese ambivalenten Empfindungen äußerer und innerer Aufbrüche prägen unsere Zeit der rastlosen Bewegung, des weltumspannenden Arbeitsmarkts, der Kriege, Vertreibung und Migration. Als die Pandemie das Reisen vorübergehend unmöglich machte, rückte seine Bedeutung mit Nachdruck in unser Bewusstsein. Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedeuteten Situationen des Aufbrechens nicht nur Genussmomente, sondern existenzielle, durch zwei Weltkriege und zahllose Krisen ausgelöste Notwendigkeiten, die auch mit dem Verlust von Heimat, Familie und Sprache einhergingen. Max Beckmann zählte zu den bildenden Künstler:innen, die in ihrem Werk sowohl freud- wie auch leidvolle Erfahrungen des Reisens auf unvergleichliche Weise thematisiert haben.

Aus den Besonderheiten der motivischen und materiellen Quellen heraus wurde gemeinsam mit der Gestalterin Juliette Israël eine spezifische Ausstellungsszenografie entwickelt.

Kuratiert von Oliver Kase und Christiane Zeiller mit Sarah Louisa Henn

Medienpartner:
ARTE
Süddeutsche Zeitung

Eintrittspreise

Ticket Sonderausstellung: 10 €, ermäßigt 7 €
Ticket Sonderausstellung und gesamtes Museum: 15 €, ermäßigt 10 €
Ticket Sonderausstellung für Inhaber:innen des 12-Euro: 5 Museen-Tagestickets/ 5 €, ermäßigt 3 €

[ES] GAB … BISLANG KEINE BECKMANN-SCHAU, DIE SICH SO KONSEQUENT AUF DIESES UNTERWEGSSEIN MIT ALL SEINEN BIOGRAFISCHEN UMSTÄNDEN, DEN EINDRÜCKEN UND EINFLÜSSEN AUF SEIN SCHAFFEN KONZENTRIERT HAT.

CHRISTA SIGG
WELTKUNST, SPEZIAL 04, 2022 „MÜNCHEN"

IMPRESSIONEN

Max Beckmann, Departure, 1932-35
Raumansicht
Max Beckmann, Departure, Die Argonauten, 1949/1950
Raumansicht
Raumansicht
Raumansicht
Raumansicht
Raumansicht
Raumansicht

… NÄHER ALS IN DIESER AUSSTELLUNG KANN MAN DEM SENSIBLEN MENSCHEN UND KANTIGEN KÜNSTLER MAX BECKMANN WOHL NICHT KOMMEN.

TANJA BEUTHIEN
ART MAGAZIN, DEZEMBER 2022

Begleitprogramm

Im Rahmen eines umfangreichen Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramms werden Lesungen und Konzerte in der Ausstellung stattfinden. In Kooperation mit „Kino der Kunst“ wird ein Programmkino, ausgehend von Beckmanns eigenen Kinobesuchen, entwickelt. Migrations- und Identitätsfragen bilden die thematische „Departure” für eine Kooperation mit YouthNet, einem interkulturellen Jugendnetzwerk. In der für die Pinakothek der Moderne neu entwickelten Ausstellungs-App werden zahlreiche Expert:innen aus verschiedenen Bereichen zu Wort kommen.

Das gesamte Begleitprogramm finden Sie unter Events

Ausschnitte der ARTE-Dokumentation | Max Beckmann - Ein Reisender

„MAX BECKMANN – EIN REISENDER“. DOKUMENTATION VON NICOLA GRAEF, ARTE/ZDF 2022, 52 MIN.

Die gesamte Dokumentation finden Sie in der ARTE-Mediathek.

EINE GRANDIOSE AUSSTELLUNG DER ABFAHRTEN …, DIE ALLEIN DIESEM ASPEKT GEWIDMET IST UND DOCH IM KERN SO ETWAS IST WIE EINE VOLLGÜLTIGE RETROSPEKTIVE, WIE ES SIE SEIT DER GROSSEN ÜBERSICHT ZUM 100. GEBURTSTAG 1984 NICHT MEHR GEGEBEN HAT.

BERNHARD SCHULZ
DER TAGESSPIEGEL, 27.11.2022

Führungen & Kunstvermittlung

Führungsprogramm

Ausstellungsführungen: SA 16.00-17.00
Digitale Führungen „30 Minuten, ein Werk“: DO 28.12.2022, 26.01.2023, 23.02.2023 | 18.00-18.30
„30 Minuten, ein Werk“ | in der Ausstellung: DO 12.01., 09.02., 09.03.2023, 18.00-18.30
Themenführungen: FR, 16.30-17.30
Familienführungen: 1 x pro Monat, 2. SO 11.00-12.00
Känguruführungen: 21.12.2022, 18.01., 22.02.2023, 11.00-12.00
Live Chats: 1 x pro Monat, 1. DI 18.00-19.00
Kunstgespräche: 1 x pro Woche, SO, 13.00-16.00
„Eine Stunde mit…“: 1 x pro Monat, 1. DO, 18.30-19.30
Führungen in Kooperation mit der MVHS: FR, 15.00-16.30

VERMITTLUNGSRAUM IN SAAL 26
Im Vermittlungsraum können die Besucher:innen die Bildwelten Beckmanns weiterdenken und transformieren.

KOOPERATION DER KUNSTVERMITTLUNG DER PINAKOTHEK DER MODERNE MIT YOUTHNET
Migrations- und Identitätsfragen bilden die thematische „Departure” für eine Kooperation mit YouthNet, einem interreligiösen und interkulturellen Netzwerk für Jugendliche der Stadt München.
Junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung werden ihre persönliche Geschichte vor dem Hintergrund der Biografie Max Beckmanns reflektieren. Die Ergebnisse werden ab 24. Januar 2023 in einer kleinen Werkschau in Saal 26 der Ausstellung zu sehen sein.

GRUPPENBESUCHE & EXKLUSIVE FÜHRUNGEN
Informationen zu Gruppenbesuchen und exklusiven Führungen finden Sie hier.

Kinder auf der Treppe Ost in der Pinakothek der Moderne
Foto Falk Kagelmacher

Katalog

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 350 Seiten im Hatje Cantz Verlag (dt./engl.), gestaltet von dem vielfach ausgezeichneten Büro Bonbon, Zürich. Der Katalog enthält, neben Abbildungen aller ausgestellten Gemälde und zahlreicher bislang unveröffentlichter Archivalien und Objekte aus dem Max Beckmann Archiv, thematische Kapiteleinführungen und kunstwissenschaftliche sowie literarische Texte unterschiedlicher Gattungen von u.a. James Arthur, Maria Cecilia Barbetta, Josefine Berkholz, Barbara C. Buenger, Ulrike Draesner, Françoise Forster-Hahn, Maike Grün, Sarah Louisa Henn, Florian Illies, Dževad Karahasan, Oliver Kase, Sibylle Lewitscharoff, Patrice Nganang, Nina Peter, Uljana Wolf, Christiane Zeiller und Hanns Zischler.

Max Beckmann. DEPARTURE
Hrsg. Oliver Kase, Sarah Louisa Henn, Christiane Zeiller, 2022.
352 Seiten, 393 Abbildungen
Broschur, 24,00 x 31,00 cm
Museumsausgabe: 45 Euro
ISBN 978-3-7757-5244-2

Über die Ausstellung

Das Leben von Max Beckmann (1884–1950) war geprägt sowohl durch leid- wie auch durch lustvolle Erfahrungen des Reisens. Auf der einen Seite stehen Krieg und Entwurzelung, Transit und Exil, auf der anderen Seite Urlaubsreisen, Freiheitsdrang und Reisesehnsucht. Aufbruch und Reise als existenzielle künstlerische Erfahrungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stehen erstmals im Mittelpunkt einer Ausstellung zu Max Beckmann. Mithilfe der Zusammenschau von Kunstwerken mit persönlichen Materialien und Dokumenten aus Max Beckmanns Nachlässen wird die enorme Bandbreite der Bildmotive und -ideen des Reisens erfahrbar. Seinem ersten Triptychon verlieh Beckmann den mehrdeutigen englischen Titel Departure und auch sein letztes vollendetes Triptychon Argonauten ist dem Thema der Reise in Kunst und Mythos gewidmet.

Die acht Ausstellungskapitel zeigen Max Beckmann in rastloser Bewegung, als Touristen der mondänen Bade- und Wintersportorte, als Flaneur in den Straßen, als Gast der Bars, Hotels und Kinos der Großstädte; sie zeigen Beckmann, als in seiner Mobilität stark eingeschränkten Exilanten während des Zweiten Weltkrieges in Amsterdam, schließlich als gefeierten Maler in den Vereinigten Staaten von Amerika, der die ihm neuen Landschaften mit geologisch-mythologischem Interesse bereiste. So folgen wir Beckmann als Privatperson zu konkreten Orten und Ereignissen auf seinen Reisen, aber auch als Maler, Denker und Leser in sein Atelier auf imaginäre, metaphysische und kosmische Reisen. Die „Abfahrt vom trügerischen Schein des Lebens zu den wesentlichen Dingen an sich“ ist Beckmanns ästhetisches Programm, bei dem die konkreten Schauplätze des Reisens sich zunehmend auflösen und zu einer malerischen Vision verschmelzen.

Alle in dieser Ausstellung gezeigten Dokumente, Fotografien, Bücher und Objekte sind Teil des Künstlernachlasses am Max Beckmann Archiv der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

Max Beckmann, Selbstbildnis in Schwarz, 1944
Bayerische Staatsgemäldesammlungen

… FULMINANTE AUSSTELLUNG IN DER MÜNCHNER PINAKOTHEK DER MODERNE. … EINE EMOTIONS- UND IMAGINATIONSMASCHINE, DIE DIE BESUCHERINNEN UND BESUCHER REGELRECHT IN BECKMANNS LEBENSWELT EINTAUCHEN LÄSST.

TILMAN URBACH
BAYERISCHER RUNDFUNK, BR2 „KULTURWELT“, 24.11.2022

DIE AUSSTELLUNG WIRD GEFÖRDERT VON

Herbert Schuchardt-Stiftung
Ernst von Siemens Kunststiftung
PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
Theo Wormland-Stiftung
Kulturstiftung der Länder
Vestner Aufzüge
Rudolf August Oetker-Stiftung
DJE Kapital AG
Adelhaid Winterstein

WEITERE IMPRESSIONEN

Max Beckmann, Departure, 1932-35
Museum of Modern Art
Foto von Max und Quappi Beckmann in den Ferien, Zandvoort, 1934/35, privates Fotoalbum Nr. 1
Max Beckmann, Großes Stillleben mit Fernrohr, 1927
Max Beckmann, Der Hafen von Genua, 1927
Max Beckmann, San Francisco, 1950
Max Beckmann, Junge Männer am Meer, 1905
Max Beckmann, Badekabine (grün), 1928
Max Beckmann, Blick aus der Schiffsluke, 1934

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Heute noch bis 18:00 Uhr geöffnet

Öffnungszeiten

Täglich 10.00 - 18.00 Uhr
Donnerstag 10.00 - 20.00 Uhr
Montags geschlossen

Standort

Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40
80333 München

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